Wie ein Elektromotor einen Tag auf dem Wasser verschönert: Der neue Travel 903 begeistert selbst erfahrene Segler mit seiner Reichweite und Effizienz. Ein Törn auf dem Starnberger See bei München mit 15 Knoten Wind und ohne Benzindämpfe.
Ganz am Anfang wurden sie gewarnt. „Paare, die zusammen segeln, hieß es, lassen sich irgendwann scheiden“, erzählt Ingrid Schegk. Gut zwei Jahrzehnte später, an einem heiteren Spätsommertag auf dem Starnberger See, ist diese Prophezeiung noch immer nicht eingetreten. Im Gegenteil: Ludwig und Ingrid Schegk sind ein eingespieltes Team, die Handgriffe sitzen, sie brauchen nur wenige Augenblicke, um das Großsegel zu hissen und mit ihrem Drachen Fahrt aufzunehmen. Auch später, als sie das Boot unter Motor zurück in den engen Liegeplatz steuern, gibt es keine Spannungen. „So passt es“, ruft Ingrid Schegk, während ihr Mann den Drachen in einer lang gezogenen Kurve Richtung Steg lenkt. Er gibt einmal kurz Gegenschub, dann ist das Boot auch schon wieder an seinem Ausgangsort.
Das Ehepaar hat Spaß auch in herausfordernden Situationen, zum Beispiel wenn der Starkwind bläst und man in neun Stunden von Sardinien nach Korsika segelt. „Da haben wir super harmoniert“, erzählt Ludwig Schegk gut gelaunt mit der Pinne im linken Arm. Der Torqeedo Travel trägt zur guten Laune bei, indem er das, was für die Schegks zu einem so wichtigen Teil ihres Lebens geworden ist, noch entspannter macht.
Ingrid und Ludwig Schegk haben das Segeln vor über zwanzig Jahren für sich entdeckt. Beide haben eine Lehrtätigkeit an der Hochschule, zudem führen sie gemeinsam ein erfolgreiches Büro für Landschaftsarchitektur. Das Segeln ist für sie ein wichtiger Ausgleich. „Ein Fuß auf dem Boot und der Alltag ist vergessen“, sagt Ludwig Schegk. 2012 schafften sie sich ein elegantes, dunkelblaues Segelboot an, das sie auf den Namen Chappy MacFletcher tauften. Der Drache liegt in der Marina Bernried am Starnberger See nahe München. „Chappy MacFletcher ist eine Figur aus den Gutenachtgeschichten, die Ludwig für unsere Kinder erfunden hat“, erzählt Ingrid Schegk. „Der Vorschlag, das Boot so zu taufen, kam von ihnen.“ Eine Fantasie, die wahr geworden ist.
Fertig für ein kleines Abenteuer: Die Segler bereiten Segel und Elektromotor mit wenigen Handgriffen vor.
Als sie das Boot damals gebraucht kauften, war ein Zweitakt-Außenbordmotor dabei, den sie allerdings kein einziges Mal in Betrieb nahmen. „Das Hantieren mit Sprit und Öl, die Abgase, die Frage, ob der Motor überhaupt anspringt – darauf hatten wir keine Lust“, sagt Ingrid Schegk. „Um aus dem Hafen zu kommen, sind wir lieber gepaddelt.“ Dann beobachteten sie andere Segler und Seglerinnen, die kleine, leise Elektromotoren nutzten, um ab- und anzulegen. Ihr Erkennungsmerkmal: ein leuchtend oranger Propeller. „Wir haben sofort erkannt, wie praktisch das ist“, sagt Ludwig Schegk. „Und wollten auch einen haben.“
An diesem Tag sind die Schegks auf dem Starnberger See mit einem brandneuen Torqeedo Travel 903 unterwegs, der noch effizienter ist und eine größere Reichweite hat. „Wir versuchen, in der Freizeit die Umwelt nicht noch mehr zu belasten, als wir das schon im normalen Leben tun müssen“, sagt Ingrid Schegk. Vor allem aber gefällt ihnen die intuitive Handhabung. „Der Akku lässt sich einfach abnehmen und zu Hause aufladen“, sagt Ludwig Schegk. Wie bei einem Staubsauger, nur dass dieser einen nicht an einzigartige Plätze mit Blick auf die höchsten deutschen Alpengipfel bringt. Auch das Manövrieren in etwas hektischen Situationen ist mit dem Travel einfacher geworden. „Gerade wenn an den guten Badestellen Trubel ist, hilft der Elektromotor“, sagt Ingrid Schegk. „Sich längsseits an ein anderes Boot zu legen geht natürlich auch unter Segel und mit Paddel, aber bei starkem Wind ist es mit dem Motor viel komfortabler.“ Und Ludwig Schegk fügt hinzu: „Der Elektromotor lässt sich feiner steuern.“ Eine Eigenschaft, die er vor allem in den Situationen zu schätzen gelernt hat, in denen er mit größeren Booten mit dieselbetriebenem Innenbordmotor unterwegs war. „Da kuppelt man ein und schießt los“, sagt er. Nur ein Problem hatte er zu Beginn dann doch mit dem Travel: Der Motor ist so leise, dass man nur an der Bewegung des Bootes erkennt, wie viel Schub man gibt. „Daran musste ich mich erst gewöhnen“, sagt er und lacht.
Bevor sie den Elektromotor hatten, paddelte die Familie Schegk immer aus dem engen Hafen im Voralpengebiet hinaus.
Auch nach einem Jahrzehnt benutzen sie nach wie vor denselben Travel. Die einzige Modifikation ist ein nachgerüsteter TorqTrac, ein kurzes Kabel mit einem Bluetooth-Übertragungsmodul, das ihnen über eine App in Echtzeit die verbleibende Reichweite, eine Navigationsoberfläche sowie weitere Daten anzeigt. „Aber wir nutzen unseren Torqeedo ja hauptsächlich so, wie wir es heute tun – zum Ab- und Anlegen“, sagt Ingrid Schegk. „Viel besser finde ich, dass wir jetzt sehen, wie schnell wir segeln“, sagt sie mit einem Grinsen im Gesicht. Und obwohl Ingrid Schegk gerne schnell segelt, kann sie dem Boot auch etwas abgewinnen, wenn mal kein Wind geht – noch mehr sogar, seitdem sie den Torqeedo Außenbordmotor haben. Denn der schöne Drachen lässt sich natürlich auch als Badeinsel nutzen. „Mit dem Torqeedo kann man wunderbar die Abendsonne genießen. Man hört nichts, lässt sich reinplumpsen und bevor es ganz dunkel wird, rauscht man schnell und leise zurück in den Hafen“, erzählt Ingrid Schegk.
Tatsächlich schätzen sie den leisen, sauberen Torqeedo Travel mittlerweile so sehr, dass sie ihn vermissen, wenn sie auf einem ihrer jährlichen Segeltörns im Mittelmeer sind. Dafür chartern sie eine größere Segelyacht, die bisher immer mit einem dieselbetriebenen Innenbordmotor versehen war. Der Lärm sei dann ein echtes Thema. „Wenn Flaute ist und man fünf bis sechs Stunden mit so einem Diesel fährt, dröhnt dir danach die Birne“, erzählt Ludwig Schegk. „Und je nachdem, wie der Wind steht, hat man auch den Abgasgestank an Bord.“ Sie hoffen deshalb, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich der Elektromotor auch bei größeren Yachten noch weiter durchsetzt. Zwar existieren solche Boote schon, doch im kommerziellen Charter-Bereich sind sie eher selten vertreten. „Am Landstrom hängt man abends ja ohnehin meistens“, sagt Ingrid Schegk. Auch dass das Dinghy in aller Regel mit einem benzinbetriebenen Zweitakt-Außenbordmotor ausgestattet ist, stört sie. Den müsse man ja schließlich auch mieten, für etwa 140 Euro die Woche, sagt Ludwig Schegk. Und: „Das nächste Mal nehme ich unseren Torqeedo mit.“ Dass er das nicht nur im Scherz sagt, sieht man nach diesem Tag auf dem Starnberger See, als er den Travel 903 mit ein paar Handgriffen demontiert und in einer Tragetasche verschwinden lässt, die er einfach über die Schulter wirft.
Nach dem Törn ist vor dem Törn: Mit wenigen Handgriffen räumt Familie Schegk die Seile weg – und verstaut den Travel 903.
Fragt man Ludwig Schegk nach der Wartung des Travel, fragt er: welche Wartung? Lässt man sich die Handhabung erklären, ist die Unterweisung nach drei Sätzen abgeschlossen. Und möchte man wissen, wie aufwendig das Laden sei, entgegnet er: wie bei einem Handy. Vielleicht sind die besten Produkte also die, die so selbsterklärend sind, dass man kaum Worte über sie verlieren muss; die so intuitiv funktionieren, dass sie beinahe unsichtbar werden. In dieser Hinsicht ist Torqeedo mit dem Travel 903 weit gekommen. Andererseits: Hätten die Schegks ihren Torqeedo vermutlich nicht gekauft, wenn er ihnen nicht bei den anderen Seglerinnen und Seglern aufgefallen wäre. Ein Glück also, dass der Torqeedo Travel einen leuchtend orangen Propeller hat – und damit nur fast unsichtbar ist.
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