Torqeedo - We move the world
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Immer mehr Metropolen weltweit setzen auf Elektromobilität, um die Umweltbelastung zu reduzieren und den Herausforderungen einer modernen Stadt besser gerecht zu werden – auf der Straße wie auf dem Wasser. Eine (Welt-)Reise zu drei urbanen Projekten, die sich dank Torqeedo Motoren in die Zukunft bewegen.

1. Berlin: Saubere Luft in der Innenstadt

Das Boot: Oranje Nassau, 19 m

Der Motor: Deep Blue 100i

Das Zitat: „Man kann das Wasser, die Wellen und sogar die Vögel hören“, André Siebach, Geschäftsführer der Berliner Wassertaxis

Als der Berliner Senat vor einigen Jahren messen ließ, wie viel Feinstaub die Binnenschifffahrt in Berlin erzeugt, wurde am innerstädtischen Spree-Ufer ein bis zu 15-mal höherer Wert für Schadstoffpartikel gemessen, als rechtlich zulässig ist – laut WHO eine gravierende Belastung für die menschliche Gesundheit, die vor allem die Gefahr von Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen birgt. Laut der Berliner Senatsverwaltung verursacht die Schifffahrt rund zehn Prozent der Rußpartikel-Emissionen in der Stadt– so viel wie 120.000 Autos. Das soll sich nun ändern.

Die Oranje Nassau war 2022 das erste Grachtenboot in der deutschen Hauptstadt, das von Diesel- auf Elektroantrieb umgestellt wurde. Heute befördert sie täglich Hunderte von Menschen durch die Innenstadt, zwischen Museumsinsel, Kanzleramt und Tiergarten. Angetrieben wird das fast 20 m lange Schiff von einem Torqeedo Deep Blue 100i Elektromotor und drei Lithium-Ionen-Batterien mit einer Speicherkapazität von insgesamt 120 kWh. „Unsere Boote fahren ja relativ kurze Strecken und brauchen deshalb recht wenig Antriebsenergie“, erklärt André Siebach, Geschäftsführer der Berliner Wassertaxis. Er ist überzeugt, dass Elektroantriebe die Zukunft seiner Branche sind, und wollte mit der Umrüstung der Oranje Nassau auch ein Statement setzen: „Es ist machbar!“

Auf den Berliner Kanälen verkehren etwa 140 Ausflugsschiffe und Fähren. Die Umstellung auf elektrische Antriebe wird nicht nur die Luftqualität und die Rentabilität der Reedereien verbessern, sondern auch das Leben der Besatzung, der Passagiere und der Bewohner der Stadt. Stephanie Merkel, die Schiffsführerin der Oranje Nassau, erzählt: „Früher war es eine schmutzige Arbeit, und nach der Arbeit pochte mein Kopf wegen des Lärms.“ Wenn sie heute den grau-orangen Torqeedo-Gashebel sanft nach vorne drückt, spürt sie die Beschleunigung sofort, doch der Motor surrt nur leise vor sich hin. Und die Luft bleibt frisch und sauber.

Der Steuerraum des klassischen Ausflugsschiffs Oranje Nassau mit digitaler Schnittstelle und Gashebel von Torqeedo.

2. Amsterdam: Intelligente Kanalboote

Das Boot: Roboat, Prototyp

Der Motor: Cruise 6.0 FP

Das Zitat: „Elektrische, autonome Boote könnten ein dynamisches Element der urbanen Architektur sein – eine Bühne, eine Brücke, ein Boot“, Carlo Ratti, Architekt und Professor am MIT

Das im 17. Jahrhundert erbaute Stadtzentrum von Amsterdam ist den Herausforderungen einer modernen Stadt mit rund 900.000 Einwohnern und bis zu 20 Millionen Touristen pro Jahr nicht gewachsen. Reisebusse und schwere Müllwagen bleiben in den engen Straßen der Altstadt stecken, verursachen Staus und stoßen Abgase aus. Die historischen Grachten erschweren den Verkehr, könnten aber auch einen Ausweg bieten.

In einem Freiluftlabor des Amsterdam Institute for Advanced Metropolitan Solutions (AMS) wurde in den letzten Jahren der Prototyp eines autonomen Boots entwickelt, der mit zwei Torqeedo Cruise Motoren ausgestattet ist. Das sogenannte Roboat könnte die Müllentsorgung Amsterdams über das Wasser organisieren oder Teil der Verkehrswende sein.

Elektromobilität und autonome Fahrzeuge passen perfekt zusammen: Das ausgeklügelte Energiemanagementsystem von Torqeedo und der Elektromotor lassen sich einfach und effektiv mit den autonomen Fahrsystemen integrieren, die ebenfalls auf fortschrittliche Sensoren und Steuerungssysteme setzen.

„Wenn man das Wasser einer Stadt mitdenkt, entsteht eine neue urbane Infrastruktur“, sagt Forschungsleiter Carlo Ratti, ein renommierter Architekt und Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Für ihn sind Wasserstraßen das perfekte Einsatzgebiet für autonome Fahrzeuge, weil es dort weniger Verkehr und geringere Geschwindigkeiten als an Land gibt. Roboat kann nicht nur Müll oder Waren transportieren – dafür wurden die Amsterdamer Kanäle im 17. Jahrhundert genutzt –, sondern auch Menschen von A nach B bringen. Laut Ratti sind auch andere Städte wie Venedig, Dubai und Stockholm an Roboat interessiert. Und die Boote fahren nicht nur einzeln, sondern können durch einen seitlichen Verriegelungsmechanismus miteinander verbunden werden. „Man kann Roboat auch als schwimmendes Pixel betrachten“, sagt Ratti. „Als ein dynamisches Element der Stadtarchitektur, mit dem man eine Brücke oder eine schwimmende Bühne bauen kann.“ Vielleicht werden autonome Boote in den Kanälen der Städte unterwegs sein, bevor autonome Autos flächendeckend auf die Straßen kommen. Eines ist jedoch sicher: Ab 2025 werden auf den Amsterdamer Gewässern nur noch Elektroboote zugelassen sein.

Der Prototyp des autonomen Roboats wird von zwei Torqeedo Cruise Motoren angetrieben.

3. Bangkok: Verkehrswende für Megacitys

Das Boot: Khlong Phadung Krung Kasem-Fähre

Der Motor: Cruise 10.0 Außenbordmotor

Das Zitat: „Diese Elektrofähren sind brandneu und sehr leise. Und sie fahren normalerweise pünktlich“, Rawisuda Khaodee, Fahrgast

Bangkok ist eine der am stärksten befahrenen und verschmutzten Städte der Welt. Millionen von Autos, Tuk-Tuks und Motorradtaxis drängen sich täglich auf den Straßen, und der durchschnittliche Einwohner Bangkoks verbringt mehr als 64 Stunden pro Jahr im Stau. Um die Metropole nachhaltiger und lebenswerter zu machen, hat die Bangkok Metropolitan Administration ein ehrgeiziges Programm zur Elektrifizierung des städtischen Verkehrs gestartet: Bis 2035 sollen 30 Prozent des Verkehrssystems elektrisch betrieben werden.

Eines der wichtigsten Projekte wurde im Frühjahr 2021 in Angriff genommen: ein elektrischer Fährdienst auf einem der zahlreichen Kanäle der Stadt, der den mächtigen Fluss Chao Phraya und einen der wichtigsten Bahnhöfe der Stadt verbindet. Die 16 m langen Fiberglasboote, die von zwei Torqeedo Cruise Elektromotoren mit je 10 kW Leistung angetrieben werden, sind emissionsfrei und bieten Platz für bis zu 30 Passagiere. Solarzellen auf dem Dach sammeln Energie für die Beleuchtung und andere Energienutzung an Bord.

In den kommenden Jahren sollen weitere Elektrofähren in Bangkok zum Einsatz kommen, einer Stadt, die nicht nur über 1.100 Kanäle mit einer Gesamtlänge von über 2.500 km verfügt, sondern auch eine Vorreiterrolle auf dem asiatischen Markt einnimmt.

Für Pendler wird die Fahrt zur Arbeit zu einer willkommenen Erholung, zu einem Moment der inneren Ruhe. Denn elektrische Fahrgastschiffe sind leise und vibrationsfrei, und das Beste ist: Es gibt keine roten Ampeln und keine Staus auf dem Wasser.

Der durchschnittliche Einwohner von Bangkok steht mehr als 60 Stunden pro Jahr im Stau. Die Elektrofähre fährt hingegen fast immer pünktlich.

Mehr Information:

Hochauflösende Fotos finden Sie in der:   › Torqeedo Dropbox

Den Hauptkatalog 2023 finden Sie hier:   › Katalog 2023

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1 SEPTEMBER 2023 • 9 MIN LESEZEIT
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