Mit dem Segelboot über den Atlantik
Plymouth, Großbritannien (14. August 2019)
Mehr als 3.000 Meilen, kein einziger Tropfen Benzin: Das ist der Plan. Am Mittwochnachmittag legte das Team Malizia mit den Skippern Pierre Casiraghi und Boris Herrmann in Plymouth ab und setzte die Segel in Richtung New York. An Bord der Hightech-Rennyacht Malizia II befindet sich auch die 16-jährige schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg. Um die extrem hohen CO2-Emissionen einer Flugreise zu vermeiden, entschied sich die Gründerin der „Fridays for Future“-Bewegung für die zweiwöchige Transatlantikreise per Segelboot, um an den anstehenden UN-Klimakonferenzen in New York und Chile teilzunehmen.
Torqeedo, der weltweit führende Hersteller von Elektromotoren für Boote, stellt elektrische Tenderboote zur Verfügung, die es dem Team Malizia ermöglichen, sicher aus dem Hafen zu fahren, ohne den vorhandenen kleinen Bordmotor zu nutzen. Millionen Menschen auf der ganzen Welt werden das Team Malizia auf seiner Reise nach Westen begleiten – in ihren Gedanken und über Social Media.
Die Mission zeigt, dass es auch anders geht
Das Segeln über den Atlantik im August ist bei den vorherrschenden Westwinden ein echtes Abenteuer. Aber die Reise ist auch ein starkes Symbol: Das Team Malizia beweist, dass es tatsächlich möglich ist, auf klimaneutrale Mobilität umzusteigen. Dieser Schritt mag immer noch mit Arbeit und Herausforderungen verbunden sein, aber die notwendige Technologie existiert und wird jedes Jahr leistungsstärker.
„Es ist von größter Bedeutung für unsere Zukunft, dass Regierungen und internationale Institutionen Gesetze zum Schutz von Mensch und Artenvielfalt erlassen“, sagt Pierre Casiraghi, Gründer des Team Malizia und Co-Skipper. „Das Team Malizia und ich sind stolz darauf, Greta über den Atlantik zu bringen. Leider ist das Segeln immer noch die einzige Möglichkeit, diese Reise ohne fossile Brennstoffe zurückzulegen. Hoffentlich wird sich das in naher Zukunft ändern.“
Reiseverkehr trägt erheblich zum Klimawandel bei
Nach Schätzungen der gemeinnützigen Organisation Atmosfair verursacht jeder Flugpassagier auf einer Hin- und Rückreise zwischen Großbritannien und New York einen Ausstoß von insgesamt fast 3,4 t CO2 – laut Eurostat ist das fast die Hälfte der durchschnittlichen jährlichen CO2-Emissionen pro Person in der EU (7,2 t). Die Vermeidung von Flugreisen ist ein wirksames Mittel, um Kohlenstoffemissionen zu reduzieren. Aber auch Verbrennungsmotoren in der Schifffahrt stoßen große Mengen an Stickoxiden, Schwefeloxiden und Partikeln aus. Ein Boot, das eine Stunde lang von einem einzigen 80-PS-Außenbordmotor angetrieben wird, sorgt für eine ähnliche Luftverschmutzung wie 350 Autos, die eine Stunde auf der Autobahn fahren.
Das Team Malizia kämpft gegen den Klimawandel, das zeigt sich auch in der technischen Ausstattung: Die Hightech-Rennyacht Malizia II ist mit Solarmodulen und Unterwasserturbinen ausgestattet, um während der Fahrt Strom zu erzeugen (der vorhandene Bordmotor wird auf der Reise nur in absoluten Notfällen eingesetzt). Elektroboote mit Torqeedo Motor werden für das Schleppen und Andocken, den Personentransport und andere Aufgaben im Hafen verwendet, so vermeidet das Team Malizia den Einsatz von Verbrennungsmotoren komplett. Aus gutem Grund: Die Umstellung auf Elektroantriebe reduziert den CO2-Ausstoß um bis zu 95 Prozent (abhängig von der Nutzung des Fahrzeugs und der Energiequelle, die zum Laden verwendet wird).
Technik gegen den Klimawandel
„Wir bei Torqeedo wollen die Art und Weise verändern, wie sich die Menschen auf dem Wasser bewegen, und machen die Mobilität sauberer, sicherer und nachhaltiger“, sagt CEO und Mitbegründer Dr. Christoph Ballin. „Wir unterstützen das Team Malizia und freuen uns sehr, ihnen dabei zu helfen, ihre Mission zu erfüllen.“
Täglich fliegen um die 2.500 Flugzeuge über den Atlantik. Natürlich kann nicht jeder einzelne der Zehntausenden von Fluggästen stattdessen über den Ozean segeln. Aber die emissionsfreie Transatlantiküberquerung könnte dazu beitragen, unsere Perspektive darauf zu ändern, wann Flugreisen wirklich notwendig sind – und welche anderen technologischen Optionen zur Verfügung stehen. „Um die Klimakrise zu bekämpfen, müssen wir nicht nur unsere individuellen Entscheidungen im Alltag hinterfragen, sondern auch die Positionen, die wir als Wirtschaftsführer, Politiker und Bürger vertreten“, sagt Dr. Ballin. „Wir haben die Technologie, um bessere und sauberere Mobilitätslösungen zu bauen – sei es zu Lande, in der Luft oder auf dem Meer. Es ist an der Zeit, dass wir das tun.“
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